Treueschwur – Pledge of Allegiance

Der Treueschwur (Treueeid) auf die Fahne der Vereinigten Staaten von Amerika

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Dieser Treuschwur (Pledge of Allegianc) ist nicht zu verwechseln mit dem Treuschwure (Oath of Allegiance – United States), welchen Einwanderer abgeben müssen, wenn Sie sich um die amerikanische Staatsbürgerschaft bewerben. Den Oath of Allegiance stellen wir Euch noch einmal gesondert vor. Bleiben wir erst einmal bei dem Pledge of Allegianc.

Der Pledge of Allegianc ist ein Treuegelöbnis, welches bei vielen öffentlichen Veranstaltungen gemeinsam aufgesagt wird. Dabei schwört man die Treue und Loyalität gegenüber der Nation und der Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika. Auch wenn es nicht persönlich verpflichtend ist, so sollte man als Einwanderer und eventueller zukünftiger Staatsbürger der USA diesen Treueschwur schon ernst nehmen und sich den Gepflogenheiten annehmen. Der Treueschwur ist in vielen Bundesstaaten ein gemeinsames Morgenritual an den öffentlichen Schulen. Aber auch die Sitzungen des Kongresses, als auch viele Regierungstreffen oder private Organsisationen beginnen mit diesem Treueschwur.

Die Geschichte des Treueschwurs – Pledge of Allegiance

Zum Ende des Bürgerkrieges (American Civil War von 12. April 1861 bis 09. Mai 1865) waren im Land sehr starke Spannungen noch deutlich zu merken, vor allem was die politische Loyalität anging. Erschwerend hinzu kam, zumindestens aus politischer Sicht, dass die 1880iger Jahre geprägt waren von sehr hohen Einwanderungsraten. Daher sehnte man sich, nicht nur politisch, nach einem Bekenntnis zu seinem Land und seiner Nation. Heutige Historiker haben zum Ende des Bürgerkriegs eine Vielzahl von unterschiedlichen patriotischen Versprechen und Schwüren ausmachen könnnen.

Unbekannter Fotograf - Balch, George T. und Wallace Foster (1898) A Patriotic Primer for the Little Citizen
Col. George T. Balch

Dier erste Version des Treueschwurs von Balch

Auch wenn der heutige Text anders lautet, geht die erste Version dieses Treueschwurs auf das Jahr 1885 zurück. Ein Offizier der Unionsarmee namens Captain George Thatcher Balch (* 02. Oktober 1828 – † 15. April 1894) hat die erste Version des Treueschwurs Pledge of Allegianc geschrieben. Sein patriotisches Bewusstsein hat er auch mit einem Buch zum Ausdruck gebracht, welches sich damit beschäftigte, wie man Kindern in den öffentlichen Schulen Patriotismus anerzieht.

Er war ein großer Fürsprecher für die Unterrichtung von Loyalität gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika. Nicht nur Kinder, auch Einwanderer waren damals für eine wichtige Zielgruppe seiner Botschaft. Als Veteran wurde er Rechnungsprüfer des New York Board of Education (was, zu Deutsch der Bildungsbehörde oder dem Bildungsministerium entspricht).

Für seine Mission, der Unterweisung von Loyalität und Patriotismus, arbeitete George Thatcher Balch mit zahlreichen Regierungsbehörden und privaten Organisation zusammen. Er sorgte für die Verteilung der amerikanischen Flagge bei den Schulen und in den entsprechenden Klassenzimmern. Die Ursprungsversion wurde für ca. 5 Jahre unterrichtet und rezitiert.

Die Ursprungsversion von Balch’s (1885) Treueschwur lautete:

“We give our heads and hearts to God and our country; one country, one language, one flag!”

„Wir geben Gott und unserem Land unseren Kopf und unser Herz; ein Land, eine Sprache, eine Flagge!“

Der Treueschwur von Bellamy

Francis Julius Bellamy (* 18. Mai 1855 – † 28. August 1931) war Autor und ein amerikanischer christlich-sozialistischer Baptistenprediger. Grade einmal 5 Jahre später, als George Balch die Ursprungsversion des Treueschwurs veröffentlichte, hat Bellamy eine weitere Version veröffentlicht. Diese Version gleicht der heutigen Version am nächsten und ist daher auch die offizielle erste Version des Treueschwurs.

Um Euch die Gedankengänge und die Entstehungsgeschichte des Treueschwurs von Francis Julius Bellamy wiederzugeben, bedienen wir uns einem Dokument, welches in den aufgezeichneten Kongressprotokollen zu finden ist. Das Originaldokument findet Ihr auf congress.gov mit dem Titel: Congressional Record 79th Congress – 1st Session June 4, 1945 Vol. 91, Part 4 — Bound Edition House: 5510–5511 Seite 10 -11. Die Aufzeichnung findet Ihr unter dem folgenden Link: https://www.congress.gov/bound-congressional-record/1945/06/04/house-section. Wir haben die Passage für Euch übersetzt und hier niedergeschrieben.

Rev. Francis J. Bellamy, American minister and author of the U.S. Pledge of Allegiance
Rev. Francis Bellamy
Die erste Version des Treueschwurs von Bellamy (1892) lautete:

“I pledge allegiance to my Flag and the Republic for which it stands, one nation, indivisible, with liberty and justice for all.“

„Ich gelobe Treue meiner Flagge und der Republik, für die sie steht, eine Nation, unteilbar, mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle.“

Auszug des Congressional Records über die Entstehung des Treueschwurs

EINE KURZE SYNOPSIS DER GESCHICHTE DES URSPRUNGS DES VERSPRECHENS AUS DER DETAILLIERTEN ERZÄHLUNG VON FRANCIS BELLAMY, AUTOR DES VERSPRECHENS

„Patriotismus und Nationalgefühl waren Anfang der Neunzigerjahre auf einem Tiefpunkt. Der patriotische Eifer des Bürgerkriegs war eine alte Geschichte. Das Land befand sich damals in einer Zeit blendenden Wohlstands, und die Jagd nach dem sogenannten flinken Dollar war in den Köpfen der Menschen am stärksten. Die Zeit war reif für ein Wiedererwachen des einfachen Amerikanismus, und die Führer der neuen Bewegung waren zu Recht der Meinung, dass die patriotische Erziehung in den öffentlichen Schulen beginnen sollte.

Ich war damals beim Youth’s Companion in Boston und arbeitete mit James B. Upham zusammen, einem Mitglied der Firma. Mr. Upham war der Meinung, dass an jedem Schulhaus eine Flagge hängen sollte. Der Youth’s Companion förderte einen Plan, Flaggen durch die Kinder selbst zum Selbstkostenpreis an Schulen zu verkaufen, was so erfolgreich war, dass 25.000 Schulen Flaggen in einem Jahr erwarben.

Mr. Upham hatte auch einen größeren Plan, dessen Ergebnis war, dass jede Schule im Land an einem bestimmten Tag unter höchst beeindruckenden Bedingungen eine Flagge hissen würde. Der Tag sollte der Kolumbustag 1892 sein, der vierhundertste Jahrestag der Entdeckung Amerikas. Herr Upham erklärte, dass dieser Tag eine neue Weihe des Patriotismus markieren sollte, und konzipierte zu diesem Zweck die nationale kolumbianische Feier.

Ich wurde für diese Arbeit zum Vorsitzenden des Exekutivkomitees ernannt und begann sofort nicht nur die Unterstützung der Schulaufsichtsbehörden aller Staaten zu gewinnen, sondern arbeitete auch mit Gouverneuren, Kongressabgeordneten und sogar dem Präsidenten der Vereinigten Staaten zusammen. Das Ergebnis war ein universeller Feiertag, der 1892 durch die Proklamation von Benjamin Harrison zum Kolumbustag erklärt wurde.

Natürlich musste es ein offizielles Programm geben, das in allen Schulen universell einsetzbar ist. Es musste mehr sein als eine Liste von Übungen. Das Ritual muss einfach und würdevoll vorbereitet werden. Eine Dichtungsart voller Gefühl und Ausdrucksweise wurde von Edna Dean Proctor geschrieben. Es gab auch eine Rede, die für diesen Vortrag geeignet war.

Kernstück des Programms war natürlich das Hissen der Flagge mit einem von den Schülern einstimmig vorgetragenen Flaggengruß. Das war der Knackpunkt. Für diesen Gruß gab es keine ausreichend zufriedenstellende Form. Der Balch-Gruß, der lautete: „Ich gebe meinem Land mein Herz und meine Hand, ein Land, eine Sprache, eine Flagge“ wirkte zu jugendlich und würdelos.

Mr. Upham und ich verbrachten viele Stunden damit, die Revision dieses Grußes zu erwägen. Jeder schlug dem anderen vor, einen neuen Gruß zu schreiben. Ich dachte, dass ein Loyalitäts- oder Treueschwur gegenüber der Flagge die vorherrschende Idee sein sollte. Ich habe besonders das Wort „Treue“ betont. Also sagte Mr. Upham zu mir, ich solle es auf dieser Linie versuchen.

An einem warmen Abend im August 1892 in meinem Büro in Boston schloss ich mich allein in mein Zimmer ein, um das eigentliche Versprechen zu formulieren. Beginnend mit dem neuen Wort Treue entschied ich zunächst, dass „Versprechen“ ein besseres Wort sei als „Gelübde“ oder „schwören“; und dass die erste Person Singular verwendet werden sollte und das „my“ Flag dem „the“ vorzuziehen war.

Als diese ersten Worte „Ich gelobe meiner Flagge die Treue“ von dem Schmierpapier zu mir aufblickten, schien der Start vielversprechend zu sein. Für die weitere Reichweite stellte ich mir die Frage: „Sollte es Land, Nation oder Republik heißen?“ Das war hart. Die Republik gewann, weil sie die von den Gründungsvätern gewählte und von der Revolution eingeführte Regierungsform sich unterschied. Der wahre Grund für die Treue zur Flagge ist die Republik, für die sie steht.

Wie sollte nun der Blick erweitert werden, um die nationalen Grundlagen zu vermitteln? Ich legte meinen Bleistift hin und versuchte, unsere Geschichte Revue passieren zu lassen. Es umfasste die Aussprüche von G. Washington, die Argumente Hamiltons, die Webster-Hayne-Debatte, die Reden von Seward und Lincoln und den Bürgerkrieg.

Nach vielen Versuchen reduzierte sich der ganze dargestellte Kampf auf drei Worte, eine Nation, die unteilbar ist. Diese kompakte Kürze zu erreichen, die Tatsachen einer einzigen Nationalität und einer Unteilbarkeit sowohl der Staaten als auch der gemeinsamen Interessen zu vermitteln war, wie ich mich erinnere, die schwierigste Aufgabe meiner Arbeit. Die zahlreichen verworfenen Formulierungsexperimente überfüllten den Papierkorb.

Aber was ist mit der Gegenwart und Zukunft dieser unteilbaren Nation, die hier zur Gefolgschaft präsentiert wird? Was waren die alten und ausgekämpften Themen, für die es immer zu kämpfen gilt? Insbesondere, was waren die grundlegenden nationalen Doktrinen, die sich auf die akuten Fragen bezogen, die bereits die öffentliche Meinung bewegten? Hier war man versucht, den von Jefferson eingeführten historischen Slogan der Französischen Revolution zu wiederholen: „Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit“.

Aber das wurde ziemlich schnell verworfen, da Brüderlichkeit zu weit von der Verwirklichung entfernt war und Gleichheit ein zweifelhaftes Wort war. Auf welche Lehren würde sich dann jeder als Grundlage des Amerikanismus einigen? Freiheit und Gerechtigkeit waren sicherlich grundlegend unbestreitbar und alles, womit eine Nation fertig werden konnte. Wenn sie für alle ausgeübt werden, beinhalteten sie den Geist der Gleichberechtigung und Brüderlichkeit. So kam diese letzte Zeile mit einem jubelnden Ansturm. Als Klammer schien es die Vergangenheit zusammenzusetzen und die Zukunft zu verheißen.

Ich erinnere mich, dass so die Abfolge der Ideen wuchs und die Worte gefunden wurden, in jener Augustnacht, als die kühle Bostoner Meeresbrise durchs Fenster hereinwehte.

Ich rief nach Mr. Upham und wiederholte es ihm mit aller Nachdrücklichkeit. Es gefiel ihm. Auch seine Kollegen vom Youth’s Companion waren damit einverstanden, und es wurde im offiziellen Programm abgedruckt.

Das ist die Geschichte, wie es dazu kam, dass diese berühmten 23 Wörter geschrieben wurden. In späteren Jahren wurden die Worte „zu meiner Flagge“ wegen der großen Zahl ausländischer Kinder in den Schulen zu „zur Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika“ geändert. Diese Erweiterung geschah wahrscheinlich aus gutem Grund, verletzte jedoch das rhythmische Gleichgewicht der Originalkomposition.“

Die zweite Version des Treueschwurs von Bellamy (1892 – 1923) lautete:

“I pledge allegiance to my Flag and to the Republic for which it stands, one nation, indivisible, with liberty and justice for all.“

„Ich gelobe Treue zu meiner Flagge und der Republik, für die sie steht, eine Nation, unteilbar, mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle.“

Der Treueschwur war geboren

Der Treuschwur (Pledge of Allegianc) war nun geboren und wurde 8. September 1892 in der beliebten Kinderzeitschrift The Youth’s Companion veröffentlicht.

Zuvor jedoch gelnang es Bellamy und Upham die National Education Association hinter sich zu bringen. Die National Education Association ist die größte Gewerkschaft und die größte Vertreterin der Angestellten in den Vereinigten Staaten. Sie vertritt Lehrer an öffentlichen Schulen und anderes Hilfspersonal, Fakultäten und Mitarbeiter an Hochschulen und Universitäten, pensionierte Pädagogen und viele mehr. Darüber hinaus gelang es den Beiden den Kongress zu überzeugen und sogar, dass der damalige 23. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Benjamin Harrison (* 20. August 1833 – † 13. März 1901) eine Proklamation bekannt gab. Diese Präsidentschaftsproklamation 335 beinhaltete:

By the President of the United States of America

A Proclamation

Whereas by a joint resolution approved June 29, 1892, it was resolved by the Senate and House of Representatives of the United States of America in Congress assembled–

That the President of the United States be authorized and directed to issue a proclamation recommending to the people the observance in all their localities of the four hundredth anniversary of the discovery of America, on the 21st of October, 1892, by public demonstrations and by suitable exercises in their schools and other places of assembly.

Now, therefore, I, Benjamin Harrison, President of the United States of America, in pursuance of the aforesaid joint resolution, do hereby appoint Friday, October 21, 1892, the four hundredth anniversary of the discovery of America by Columbus, as a general holiday for the people of the United States. On that day let the people, so far as possible, cease from toil and devote themselves to such exercises as may best express honor to the discoverer and their appreciation of the great achievements of the four completed centuries of American life.

Columbus stood in his age as the pioneer of progress and enlightenment. The system of universal education is in our age the most prominent and salutary feature of the spirit of enlightenment, and it is peculiarly appropriate that the schools be made by the people the center of the day’s demonstration. Let the national flag float over every schoolhouse in the country and the exercises be such as shall impress upon our youth the patriotic duties of American citizenship.

In the churches and in the other places of assembly of the people let there be expressions of gratitude to Divine Providence for the devout faith of the discoverer and for the divine care and guidance which has directed our history and so abundantly blessed our people.

In testimony whereof I have hereunto set my hand and caused the Seal of the United States to be affixed.

Done at the city of Washington, this 21st day of July, A.D. 1892, and of the Independence of the United States the one hundred and seventeenth.

BENJ. HARRISON

By the President:

John W. Foster, Secretary of State.

 

 

Quelle: https://www.presidency.ucsb.edu/documents/proclamation-335-400th-anniversary-the-discovery-america-columbus

Vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika

Eine Proklamation

Während durch eine gemeinsame Resolution vom 29. Juni 1892 vom Senat und Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten von Amerika im Kongress beschlossen wurde,

Dass der Präsident der Vereinigten Staaten ermächtigt und angewiesen wird, eine Proklamation herauszugeben, die dem Volk empfiehlt, den vierhundertsten Jahrestag der Entdeckung Amerikas am 21. Oktober 1892 durch öffentliche Kundgebungen und durch geeignete Maßnahmen zu begehen sowie diese durch geeignete Übungen an Schulen und anderen Versammlungsstätten durchzuführen.

Deshalb ernenne ich Benjamin Harrison, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, gemäß der oben genannten gemeinsamen Resolution hiermit am Freitag, den 21. Oktober 1892, den vierhundertsten Jahrestag der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus zum General Feiertag für die Menschen in den Vereinigten Staaten zu ernennen. Entlassen Sie die Menschen an diesem Tag so weit wie möglich von Ihrer Arbeit, damit diese sich solchen Übungen widmen können, die die Ehre des Entdeckers und ihre Wertschätzung der großen Errungenschaften der vier vollendeten Jahrhunderte amerikanischen Lebens am besten zum Ausdruck bringen.

Kolumbus galt in seiner Zeit als Wegbereiter des Fortschritts und der Aufklärung. Das System der allgemeinen Bildung ist in unserer Zeit das herausragendste und heilsamste Merkmal des Geistes der Aufklärung, und es ist besonders angemessen, dass die Schulen vom Volk zum Mittelpunkt der täglichen Kundgebungen gemacht werden. Lassen Sie die Nationalflagge über jedes Schulhaus des Landes schweben und die Übungen so sein, dass sie unserer Jugend die patriotischen Pflichten der amerikanischen Staatsbürgerschaft einprägen.

In den Kirchen und an den anderen Versammlungsorten des Volkes sei der göttlichen Vorsehung Dank für den innigen Glauben des Entdeckers und für die göttliche Fürsorge und Führung, die unsere Geschichte gelenkt und unser Volk so reichlich gesegnet hat, Ausdruck verliehen.

Zu Zeugnis dessen habe ich hiermit Hand angelegt und das Siegel der Vereinigten Staaten anbringen lassen.

Geschehen in der Stadt Washington am 21. Juli 1892 n. Chr., und anlässlich der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten am 117.

BENJ. HARRISON

Durch den Präsidenten:

John W. Foster, Außenminister.

Diese öffentliche Bekanntmachung von Harrison ebnete den Weg, dass die Zeremonie um den Treueschwur, das Flaggenbekenntnis, zum Mittelpunkt der Feierlichkeiten an den öffentlichen Schulen wurde. Dieses Gelöbnis wurde dann erstmals am 12. Oktober 1892 in den öffentlichen Schulen während des Tags des Columbus vorgertragen.

Der Columbus Day ist noch heute ein amerikanischer Feiertag. Man gedenkt hier an den italienischen Seefahrer Christoph Columbus, welcher am 12. Oktober 1492 in Amerika anlandete. In Amerika feiert man diesen Tag nicht immer genau am 12. Oktober eines Jahres, sondern immer am zweiten Montag des Oktobers. In New York wird dieser zum Beispiel mit einer über 35.000 Mannstarken Parade gefeiert. Darunter befinden sich Gruppen, Bands, Festwagen, Soldaten und viele mehr.

Bereits am 21. Oktober 1892 haben über 10.000 Kinder dieses Bekenntnis in den landesweiten Schulen vorgetragen. Der Erfolg dieses Versprechens lag wohl sicherlich auch in seiner Kürze, denn den Treueschwur hat Bellamy so entworfen, dass er grade einmal in nur 15 Sekunden vorgetragen werden kann.

Mit dem Erfolg lässt der Neid nicht lange auf sich warten …

Die Autorin Margarette S. Miller schildert in ihrem Buch: „I Pledge Allegiance“, erschienen durch Christopher Publishing House im Jahr 1946, dass der Weggefährte von Francis Bellamy Mr. James Bailey Upham (* 27. Dezember 1845 – † 25. November 1905) oft zu seiner Frau sagte:

„Mary, wenn ich in den Köpfen unserer amerikanischen Jugend eine Liebe für ihr Land und die Prinzipien, auf denen es gegründet wurde, einflößen und in ihnen den Ehrgeiz wecken kann, weiterzumachen mit den Idealen, die die frühen Gründer in die Verfassung geschrieben haben, werde ich nicht umsonst gelebt haben.“

Sicherlich kam ihm der Treueschwur von Bellamy sehr gelegen. Als selbst großer Patriot wollte sich Upham den Treueschwur auch kommerziell zu nutzen machen. Doch Kenneth Keating (* 18. Mai 1900 – † 05. Mai 1975), ein US-amerikanischer Politiker, Diplomat, Richter und Senator, trug maßgeblich dafür Sorge, dass ein Bericht in dem Legislative Research Service des Kongresses eingetragen wurde, aus dem hervorgeht, dass Francis Bellamy und nicht James B. Upham es war, welcher den Treueschwur verfasst hatte und er der eigentliche Autor des in der Zeitung veröffentlichten Artikels gewesen ist.

American schoolchildren pledging allegiance to the flag in a former form of the salute, specifically the Bellamy salute.
Schulkinder im Jahr 1899 beim Rezitieren des Treueschwurs
Gedenkstäte James Bailey Upham Forest Dale Cemetery
Find a Grave, Datenbank und Bilder (https://de.findagrave.com/memorial/55107823/james-bailey-upham), Gedenkstättenseite für James Bailey Upham (27 Dez 1845–25 Nov 1905)

Nach James B. Upham ist die Version Bellamy nicht richtig!

Weiteren Quellen zufolge war James Bailey Upham als Junior Partner beim Companion Magazin und er war Autor des Buches: „I Pledge Allegience to the Flag“. James war an der großen 50. Jahresfeier der Einführung der amerikanischen Flagge maßgeblich beteiligt. Gemäß den Quellen verfasste er als Teil dieser Bemühungen das, was „I Pledge Allegience to the Flag“ werden sollte. Die Unternehmensrichtlinie des Verlags hat es jedoch verboten, dass Angestellte für ihre erbrachten Leistungen eine individuelle Anerkennung bekamen. Infolgedessen wurde dann die gesamte Anerkennung an Francis Bellamy weitergereicht.

Ein wenig mehr Anerkennung & Ehrbietung hätte keinem geschadet

Es wurde zwar allgemein anerkannt, dass James B. Upham ein großer Förderer dieses Projekts war, jedoch unter der Prämisse, das Bellamy der eigentliche Autor des ursprünglichen Entwurfs gewesen ist. Nach dem Tod von James B. Upham haben seine Angehörigen eine Kopie des Originalentwurfs von dem Treueschwur gefunden, die angeblich James als eigentlichen Autor entlarven sollte. Aber es war bereits schon zu spät, denn zuvor wurde bereits ein Denkmal für Bellamy als Autor des Pledge of Allegience eingeweiht. Der Familie von James Bailey Upham gelang es nie, eine offizielle Anerkennung für ihn in Washington D.C. zu bekommen.

Und immer mehr Gerüchte tauchen auf…

Doch die Gerüchteküche um die Entstehung des Treueschwurs geht weiter. So ist es passiert, dass am 24. Februar 2022 um 10:44 Uhr der US-amerikanische Etymologe Barry Popik den folgenden Tweet bei Twitter veröffentlichte:

„Pledge of Allegiance“ on April 30, 1892? Before Francis Bellamy published it in Youth’s Companion on September 8, 1892? cc @bgzimmer @EsnpcB @btaylorblake“

Logo Leben USA
In seinem Beitrag verlinkte Popik einen Zeitungsartikel aus dem Ellis County News Republican aus Hays, Kansas vom 21. Mai 1892. Der Originalartikel lautet:

Zeitungsartikel vom 21. Mai 1892

Ellis County News Republican aus Hays, Kansas

Quelle: https://www.newspapers.com/paper/ellis-county-news-republican/7420/

Im englischen Wortlaut

Diesen haben wir einmal in reinschrift abgetippt.

Doings in Victoria.

You have not heard from these parts for some time. The reason as signed by your correspondent is, a great deal to do in a short space of time; hence some of the work has been neglected. Will try to do better hereafter.

On April 30th our schools closed with a “flag raising.” The pupils had been drilled to make a military salute and to repeat the following words while holding the hand at arms length toward the flag: I pledge allegiance to my flag and the republic for which it stands; one nation inseparable with liberty and justice for all. Other patriotic pieces were spoken and songs sung by the pupils. After the exercises by the pupils, Superintendent Grass made a short address in which he said that this (speaking of our flag raising) was the first in the country and the otherwise commended the work of the school.

Immediately upon the clos of Superintendent Grass’s address, the pupils and visitors proceeded to the grounds in front of the school building, where a flag pole some fifty feet in height, which had been cut down and trimmed by three of the larger pupils, was ready to receive and support the stars and stripes. The flag, which was bought by the pupils of the school is 7 ½ x 12, contains all the stars, and is of good material. It, however, failed to arrive in time, so a large flag belonging to Henry Knoche was raised in its stead. Whereupon the pupils and visitors assembled, gave three cheers for the red, white and blue and adjourned.

The young People have been having some of their nice dances since you last heard from here. They had one at Mr. Knoche’s on April 30th, another in the school house May 3rd, a good time having been reported from both places.

The school children and citizens held a picnic in the school house on May 3rd, where one of ye old time feasts were spread and an enjoyable time had by all.

James Behan, our townsman, is courting in your city this week.

Mrs. W. J. Holt is visiting in Wa-Keeney, the guest of Mrs. Dr. Jones. Muss Ida Replogle was the guest of Mrs. Nolan a few days past.

Miss Lena Philips came down to the “flag raising.”

Miss Mary Canfield, who has been visiting with Mrs. J. T. Nolan, returned to her home in Ohio Saturday last.

Our better halves are nearly all house-cleaning this week. Good time for the men-not to be aronnd.

Victoria.

deutsche Übersetzung

Und anbei die Übersetzung in Deutsch

Aktivitäten in Victoria

Sie haben seit einiger Zeit nichts mehr von diesen Berichten gehört. Der Grund, welchen der Korrespondenten geannt hatte, ist, dass in kurzer Zeit sehr viel zu tun ist; daher ist ein Teil dieser Arbeit vernachlässigt worden. Werde aber versuchen, es danach wieder besser zu machen.

Am 30. April schlossen unsere Schulen mit einem „Fahnenhissen“. Die Schüler waren darauf trainiert worden, einen militärischen Gruß zu machen und die folgenden Worte zu wiederholen, während sie die Hand auf Armeslänge in Richtung der Flagge hielten: Ich gelobe Treue zu meiner Flagge und der Republik, für die sie steht; eine Nation, untrennbar mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle. Andere patriotische Stücke wurden von den Schülern gesprochen und Lieder gesungen. Nach den Übungen der Schüler hielt Superintendent Grass eine kurze Ansprache, in der er sagte, dass dies (wobei wir von unserem Fahnenhissen sprechen) die erste im Land sei und die Arbeit der Schule ansonsten lobte.

Unmittelbar nach der Ansprache von Superintendent Grass gingen die Schüler und Besucher zum Gelände vor dem Schulgebäude, wo ein etwa fünfzehn Meter hoher Fahnenmast, der von drei der größeren Schüler gefällt und beschnitten worden war, bereit stand das Sternenbanner zu erhalten und zu unterstützen. Die Fahne, die von den Schülern der Schule gekauft wurde, ist 7 ½ x 12 groß, enthält alle Sterne und ist aus gutem Material. Es kam jedoch nicht rechtzeitig an, so dass an seiner Stelle eine große Flagge von Henry Knoche gehisst wurde. Daraufhin versammelten sich die Schüler und Besucher, gaben ein dreifaches Hoch auf die Roten, Weißen und Blauen Farben und vertagten sich.

Seit Sie das letzte Mal von uns gehört haben, haben die jungen Leute einige ihrer schönsten Tänze gezeigt. Sie hatten Ihre Tänze und dass Hissen der Flagge am 30. April bei Herr Knoche durchgeführt und ein anderesmal im Schulhaus am 3. Mai. Von beiden Veranstaltungen wurde eine gute Zeit gemeldet.

Die Schulkinder und Bürger veranstalteten am 3. Mai ein Picknick im Schulhaus, wo eines der Feste aus alter Zeit stattgefunden hat und alle hatten eine schöne Zeit.

James Behan, unser Stadtbewohner, macht diese Woche Mrs. W. J. Holt in Ihrer Stadt den Hof. Mrs. W. J. Holt ist zu Besuch in Wa-Keeney, der Gast von Mrs. Dr. Jones. Miss Ida Replogle war vor ein paar Tagen bei Mrs. Nolan zu Gast.

Miss Lena Philips kam zum „Fahnenhiss“ herunter.

Miss Mary Canfield, die Mrs. J. T. Nolan besucht hat, kehrte letzten Samstag in ihr Haus in Ohio zurück.

Unsere besseren Hälften sind diese Woche fast alle beim Hausputz. Gute Zeit für die Männer – nicht in der Nähe zu sein.

Victoria.

Ist ein 13-jähriger Schuljunge der wirkliche Erfinder des Treueschwurs?

Popik behauptet, dass ein 13-jähriger Schuljunge diesen Treueschwur bereits vorher bei einem patriotischen Wettbewerb bei der Zeitung The Youth’s Companion eingereicht habe. Der Schuljunge soll den Namen Frank E. Bellamy getragen haben. Dieser ist zum Verwechseln ähnlich zu dem oben genannten Gründer Francis Julius Bellamy. Leider finden wir hierzu keine weiteren Ausführungen mehr, jedoch scheint der Zeitungsartikel jedoch aufzuzeigen, dass der Treuschwur bereits vor Bellamy Veröffentlichung in einer ähnlichen Weise existierte.

Die dritte Version des Treueschwurs (1923 – 1924) lautete:

“I pledge allegiance to the Flag of the United States and to the Republic for which it stands, one nation, indivisible, with liberty and justice for all.“

„Ich gelobe die Treue zur Flagge der Vereinigten Staaten und der Republik, für die sie steht, eine Nation, unteilbar, mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle.“

Weitere Änderungen des Treueschwurs

Der angemessene Respekt vor der Flagge und die Pflege dessen Brauchtums der Vereinigten Staaten war fast während ihrer gesamten Geschichte eine Mission der American Legion. Im Juni 1923 berief die Americanism Commission die erste Nationale Flaggen Konferenz in Washington ein. Dort versammelten sich Vertreter der Legion, der Daughters of the American Revolution, der Boy Scouts, Knights of Columbus, der American Library Association und mehr als 60 anderer patriotischer, brüderlicher, bürgerlicher und militärischer Organisationen. Auch der 29. Präsident Warren G. Harding sprach auf der Konferenz zu den Teilnehmern.

Auf der Konferenz forderten die Teilnehmer, dass die Worte: „my Flag“ umformuliert werden in den Worten: „the Flag oft the United States“. Mit dieser Wortwahl wollte man vermeiden, dass Einwanderer die Loyalität auf die Fahne der Vereinigten Staaten von Amerika schwören und nicht an Ihr Geburts- oder Heimatland. Erst ein Jahr später, auf der zweiten Nationalen Flaggen Konferenz, welche im Juli 1924 stattfand, ergänzte man die Worte: „of America“ in dem Treueschwur.

Die vierte Version des Treueschwurs (1924 – 1954) lautete:

“I pledge allegiance to the Flag of the United States of America and to the Republic for which it stands, one nation, indivisible, with liberty and justice for all.“

„Ich gelobe die Treue zur Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika und der Republik, für die sie steht, eine Nation, unteilbar, mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle.“

Die letzte Änderunge des Treueschwurs von 1954

Der bis jetzt gültige Treueschwur (Pledge of Allegiance), beinhaltet den Zusatz „under God“, also „one Nation under God“. Diese Erstformulierung geht auf einen Anwalt aus Illinois namens Louis Albert Bowman zurück. Er schlug als Erster die Verwendung des Zusatzes „unter Gott“ vor. Die National Society of the Daughters of the American Revolution zeichneten Bowman als Urheber dieser Worte mit einem Award of Merit aus.

Leben USA - Treueschwur - The Gettysburg Address (1863) - Abraham Lincoln - gemalt von Jean Léon Gérôme Ferris (1863 - 1930)
Leben USA - Treueschwur - The Gettysburg Address (1863) - Abraham Lincoln - gemalt von Jean Léon Gérôme Ferris (1863 - 1930)

Bedient sich Louis Albert Bowman bei Lincoln?

Sein Leben verbrachte Bowman in Chicago und war selbst Kaplan bei der Illinois Society of the Sons of the American Revolution. Bei einem gemeinsamen Treffen der Sons of the American Revolution nutzte Bowman die Gelegenheit am 12. Februar 1948 und fügte die Worte „under God“ dem Treueschwur hinzu. Er begründete dieses damit, dass er die Worte aus Lincolns Rede von Gettysburg (Gettysburg Adress – eine der bekanntesten Rede der US Geschichte des 16. US-Präsidenten Abraham Lincoln (* 12. Februar 1809 – † 15. April 1865) während des amerikanischen Bürgerkriegs zur Einweihung Soldiers National Cemetery in Gettysburg, Pennsylvania. Die Rede hat Lincoln am 19. November 1863 gehalten.) übernommen habe. Gemeint war mit dem Ausspruch der Worte unter Gott, dass die Nation unter Gott eine neue Geburt der Freiheit haben wird. Bowman wiederholte seine Version des Treueschwurs auch bei weiteren Anlässen.

Abgrenzung war ein wichtiges Thema

In der Zeit des Kalten Kriegs (12. März 1947 bis 26. Dezember 1991) wollten sich die Amerikaner von den marxistisch-leninistischen Ländern, in denen der Atheismus vorherrschte, differenzieren. Die allgemeine Ansicht vertrat, dass die Einführung der Worte „under God“ in Ihrem Treueschwur ebendieses begünstigen würde.

Welche Rolle die Knights of Columbus dabei spielten

Die weltweit größte katholische Bruderschaftsorganisation, die Knights of Columbus haben im Jahr 1951 ebenfalls die Worte „under God“ in Ihrem Treueschwur aufgenommen. Dieses verabschiedete der Vorstand der Knights of Columbus aus New York am 30. April 1951. Der Treueschwur wurde bei jeder Sitzung zur Eröffnung aufgesagt. Dieses waren rund 800 Versammlungen des vierten Grades der Knights of Columbus. Innerhalb von 2 Jahren verbreitete sich dieses landesweit durch die gesamte Organisation. Bereits am 21. August 1952 beschloss der oberste Rat der Knights, dass diese Änderung allgemeingültig gemacht wird. Der Rat der Knights of Columbus hat Kopien seiner Resolution an den Sprecher des Repräsentantenhauses, den Vizepräsidenten, welcher zeitgleich Vorsitzender des Senats ist und dem Präsidenten zugesandt.

Und der National Fraternal Congress

Der National Fraternal Congress (eine Dachorganisation brüderlicher Orden in den Vereinigten Staaten), der am 24. September 1952 in Boston getagt hat, verabschiedete auf Empfehlung seines Präsidenten Supreme Knight (vertreten durch Luke Edward Hart (* 31. Juli 1880 – † 19. Februar 1964), eine ähnliche Resolution. Nach dieser Festlegung begannen unmittelbar danach alle staatlichen Brüderschaften und Kongresse eben genau mit diesem Wortlaut.

Es folgten viele offizielle Versuche, damit die Politik die Ansichten der Knights of Columbus teilen möge. Nach einiger Zeit ist es den Knights of Columbus endlich gelungen und Ihre Versuche waren erfolgreich.

Eine erste offizielle Resolution

Der US-amerikanische Anwalt und demokratische Kongressabgeordnete Louis Charles Rabaut (* 05. Dezember 1886 – † 12. November 1961) aus Michigan reichte am 20. April 1953 eine Resolution ein, in welcher der Treueschwur um die Wörter „unter Gott“ ergänzt werden sollte. Rabaut wurde hierzu durch einen Brief von H. Joseph Mahoney aus Brooklyn gebeten. Dieser Gesetzesentwurf war der Erste von vielen ähnlichen Vorschlägen und Bemühungen.

Louis Charles Rabaut Ansprache

1954 wurde über einer gemeinsamen Resolution mit den Abgeordneten Charles Oakman und des Senators Homer Ferguson gegipfelt. Rabaut äußerte sich hierzu wie folgt:

English Version

„You may argue from dawn to dusk about differing political, economic, and social systems, but the fundamental issue which is the unbridgeable gap between America and Communist Russia is a belief in Almighty God. From the root of atheism stems the evil weed of communism and its branches of materialism and political dictatorship. Unless we are willing to affirm our belief in the existence of God and His creator-creature relation to man, we drop man himself to the significance of a grain of sand and open the floodgates to tyranny and oppression.”

Deutsche Version

“Sie können von morgens bis abends über unterschiedliche politische, wirtschaftliche und soziale Systeme streiten, aber das grundlegende Problem, das die unüberbrückbare Kluft zwischen Amerika und dem kommunistischen Russland darstellt, ist der Glaube an den Allmächtigen Gott. Aus der Wurzel des Atheismus stammt das böse Unkraut des Kommunismus und seiner Zweige des Materialismus und der politischen Diktatur. Wenn wir nicht bereit sind, unseren Glauben an die Existenz Gottes und seine Schöpfer-Geschöpf-Beziehung zum Menschen zu bekräftigen, lassen wir den Menschen selbst auf die Bedeutung eines Sandkorns fallen und öffnen die Schleusentore für Tyrannei und Unterdrückung.“

Das Gesetz wurde verabschiedet

Das Gesetz wurde verabschiedet und am 14. Juni 1954 dem sogenannten Flag Day, vom 34. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Dwight David Eisenhower (* 14. Oktober 1890 – † 28. März 1969) unterzeichnet.

Was veranlasste Eisenhower noch für die Änderung des Treueschwurs?

Fakt ist, bis Februar 1954 ist es keinem gelungen, dass das Versprechen offiziell geändert wurde unter der Hinzunahme der Wörter: „under God“.
Der letzte und auch erfolgreiche Initiator hierfür war der in Schottland geborene amerikanischer presbyterianischer Geistliche namens George MacPherson Docherty (* 09. Mai 1911 – † 27. November 2008).

Doch wie kam es hierzu?

Viele amerikanische Präsidenten ehren Abraham Lincolns Geburtstag damit, dass Sie den Gottesdienst in der Kirche besuchten, in welche auch A. Lincoln ging. Die New York Avenue Presbyterian Church in Washington D.C.. Sie gehen an dem Sonntag in diese Kirche, welche an dem Datum des 12. Februars (Geburtstag von A. Lincoln) am nächsten dran ist und setzen sich auf die Kirchenbank von Lincoln.

Eine Pastoransprache, die Eisenhower begeisterte

So ließ sich auch am 07. Februar 1954 der Präsident Eisenhower zu gedenken, an Abraham Lincoln auf der Kirchenbank nieder und folgte der Predigt des Pastors George MacPherson Docherty. Dieser hielt eine Predigt mit dem Titel „Eine neue Geburt der Freiheit“, welche auf die Gettysburg-Rede von A. Lincoln basierte. In seiner Predigt mahnte er, „dass die Macht einer Nation nicht in Ihren Waffen liege, sondern in Ihrem Geist und dem höheren Zweck, welche es diene!“

Leben USA - Treueschwur - Dwight D. Eisenhower
Pastors G. MacPherson Docherty wird noch konkreter

Dabei sprach er an, dass die Gefühle des Treueschwurs zu jeder Nation gehören könnten. Der Pastor war der Meinung, dass dem Gelöbnis etwas fehlen würde und sagte: „Dem Versprechen fehlte etwas, und das, was fehlte, war der charakteristische und endgültige Faktor der amerikanischen Lebensweise“, danach zitierte er Lincolns Worte: „unter Gott“ als die Worte, welche dem Treueschwur fehlen. Er merkte an, dass genau diese Worte es sein, die eine Definition darbieten, welche die USA von den anderen Nationen unterscheiden sollten.

Präsident Eisenhower war von der Rede des Pastors Docherty sichtlich begeistert und führte nach dem Gottesdienst ein weiteres Gespräch mit ihm. Erst ein Jahr zuvor wurde Präsident Eisenhower als Presbyterianer getauft.

Für Eisenhower ist die Zeit zum Handeln gekommen

Sicherlich war die Rede und das Gespräch mit dem Priester für Eisenhower ein weiterer Auslöser für sein darauffolgendes Handeln. Eisenhower hat bereits am Folgetag den 08. Februar 1954 gehandelt und so geschah es, dass der Republikaner Charles Oakman aus Michigan den obenstehenden gemeinsamen Gesetzesentwurf einbrachte.

Die fünfte Fassung des Treueschwurs

Der Kongress verabschiedete die dafür erforderlichen Gesetze. Der Ausdruck „unter Gott“ wurde am 14. Juni 1954 durch eine gemeinsame Resolution des Kongresses zur Änderung von § 4 des 1942 erlassenen Flaggenkodex in das Treueversprechen aufgenommen. Eisenhower unterzeichnete das Gesetz am Flag-Day den, 14. Juni 1954.

Eisenhowers Worte zu diesem Anlass:

English Version

“From this day forward, the millions of our school children will daily proclaim in every city and town, every village and rural school house, the dedication of our nation and our people to the Almighty.

To anyone who truly loves America, nothing could be more inspiring than to contemplate this rededication of our youth, on each school morning, to our country’s true meaning. Especially is this meaningful as we regard today’s world.

Over the globe, mankind has been cruelly torn by violence and brutality and, by the millions, deadened in mind and soul by a materialistic philosophy of life. Man everywhere is appalled by the prospect of atomic war.

In this somber setting, this law and its effects today have profound meaning. In this way we are reaffirming the transcendence of religious faith in America’s heritage and future; in this way we shall constantly strengthen those spiritual weapons which forever will be our country’s most powerful resource, in peace or in war.”

Deutsche Version

Von diesem Tag an werden die Millionen unserer Schulkinder täglich in jeder Stadt und Gemeinde, jedem Dorf und ländlichen Schulhaus die Hingabe unserer Nation und unseres Volkes an den Allmächtigen verkünden.

Für jeden, der Amerika wirklich liebt, könnte nichts inspirierender sein, als an jedem Schulmorgen über diese erneute Hingabe unserer Jugend an die wahre Bedeutung unseres Landes nachzudenken. Dies ist vor allem aus heutiger Sicht sinnvoll.

Überall auf der Welt wurde die Menschheit durch Gewalt und Brutalität grausam zerrissen und durch eine materialistische Lebensphilosophie millionenfach an Geist und Seele abgestumpft. Überall ist die Menschheit entsetzt über die Aussicht auf einen Atomkrieg.

Vor diesem düsteren Hintergrund haben dieses Gesetz und seine Auswirkungen heute eine tiefgreifende Bedeutung. Auf diese Weise bekräftigen wir die Transzendenz des religiösen Glaubens im Erbe und in der Zukunft Amerikas. Auf diese Weise werden wir diese geistigen Waffen ständig stärken, die für immer die mächtigste Ressource unseres Landes sein werden, im Frieden oder im Krieg.

Wie ging es weiter?

Noch im selbigen Jahr verabschiedete das nationale Exekutivkomitee der American Legion eine Resolution am 06. Oktober 1954, die erstmals im August 1954 von der Illinois American Legion Convention genehmigt wurde und die Knights of Columbus formell dafür anerkannte, dass sie die Änderung des Treueschwurs initiiert und vorgebracht hatten.

Selbstverständlich ist dies bei einigen Menschen aus den verschiedensten religiöser- und ethnischer Herkunft bitter aufgestoßen. Die Worte: „under God“ im Treuschwur war für einige sogar als Blasphemie bezeichnet worden. Es hagelte eine Fülle an Gerichtsentscheidungen, jedoch konnte sich der Wortlaut weiterhin behaupten. Als Christ, auch wenn wir nicht überschwänglich gläubig sind, finden es gut und sehen hier ebenfalls keine Verletzung der Religionsfreiheit, zumindest dann nicht, wenn es den dort lebenden Menschen freigestellt ist, diesen Vers aufzusagen.

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Die fünfte und aktuelle Version des Treueschwurs (1954 – heute) lautete:

“I pledge allegiance to the Flag of the United States of America, and to the Republic for which it stands, one Nation under God, indivisible, with liberty and justice for all.“

„Ich gelobe die Treue zur Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika und zu der Republik, für die sie steht, eine Nation unter Gott, unteilbar, mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle.“

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Der Treueschwur der USA auf YouTube

Ein YouTube Video zum Erlenen des Treueschwurs (Pledge of Allegiance).

Kodex / Verhaltensvorschrift bei dem Treueschwur der USA

Der Balch-Gruß

Der Treueschwur wird von einem Salut begleitet. Die erste Version geht auf das Jahr 1887 zurück. Diese Version trug den Title „Balch-Gruß“. Den Namen trägt diese Version deshalb, da zu der Zeit in der man den Treuschwur nach der Ursprungsversion von Balch vortrag, wieß man den Vortragenden an, dass dieser in Richtung Flagge steht und seine rechte Hand zur Flagge aussteckt. Im Anschluss soll er die Finger der rechten zur Stirn führen. Danach sollte der Vortragende seine Hand flach über das Herz legen und letztendlich zur Seite fallen lassen.

Der Bellamy-Gruß

Die nächste Version des Verhaltenskodex geht auf Bellamy von 1892 zurück und heißt entsprechend der Bellamy-Gruß. Hierbei begann es mit der rechten Hand, wo die Handfläche nach unten zur Flagge ausgetreckt gewesen ist. Im Verlauf der Bewegung sollte die Handfläche nach oben gedreht werden.

Änderungen durch den Kongress – ein gemeinsamer Konsenz

Jedoch wurde der Gruß in seiner Gestik aufgrund der Ähnlichkeit zu dem später in Deutschland eingeführten Nazi-Gruß geändert. Der US-Kongress hatte am 22. Dezember 1942 beschlossen, dass die Gestik „Hand über das Herz“ als Gruß von Zivilisten während des Treueschwurs und dem Spielen der Nationalhymne ausreichend ist. Für alle Militärangehörige, als auch Veteranen in Zivilkleidung hat der US-Kongress in 2008 und 2009 eine Sammlung von Gesetzesentwürfen verabschiedet, welche unter Abschnitt 301 (b) (1) zum Titel 36 des United States Code eingesehen werden können. Hierunter fallen auch die Grußformeln beim Hissen und Senken der Flagge, als auch die Präsentation der Farben und der Verhaltenskodex beim Abspielen der Nationalhymne.

Was passiert wenn ich diese Regelungen nicht beachte?

Tatsächlich erst einmal nicht viel. Der Text von 36 USC § 301 soll als ein Verhaltenskodex dienen und ist nicht regulatorisch gemeint. Eine Nichtbeachtung deinerseits stellt kein Verstoß gegen geltendes Recht dar. Aber seinen wir mal ehrlich, bei einem solch ignoranten Verhalten kann man sich doch gleich den Zorn seiner Mitmenschen annehmen. Warum sollte man grade als Einwanderer sich an Gegebenheiten halten und diese mitmachen? Will man nun ein Teil des Landes werden oder nicht? Wenn nicht, warum will man dann dort hin auswandern?

Ich für meinen Teil werde es sogar mit Freude machen, sobald mir die Möglichkeit eines Immigrationsvisums geebnet wird.

Video Fundstücke zum Thema Treueschwur – Pledge of Allegiance

Der Treueschwur
Eine Fibel für Kinder

Ein Einführungsvideo , um kleinen Kindern und Englischlernenden zu helfen, „The Pledge of Allegiance“ zu lernen. In einer leicht verständlichen und illustrierten Version.

Pledge of Allegiance – Warwick High School

Sedalia Middle School – Pledge of Allegiance for Veterans Day

Der Pledge of Allegiance in einer künstlerischen Darbietung und Choreografie durch die Sefalia Middle School zu Ehren des Veterans Day.

Wir hoffen das Euch diese Informationen gefallen haben und  das wir Euch die Geschichte zur Entstehung des Treueschwurs ein wenig näher bringen konnten. Viel Spaß wünschen wir Euch weiterhin auf unserer Seite.

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